Was umfasst eine gute Grundlagenlehre? Sollte sie auf die wesentlichen Disziplinen konzentriert sein, wie sie mit der Trias aus Typus, Topos, Tektonik beschrieben wird – also dem architektonischen Entwurf, eingebettet in Kontext und Konstruktion? Oder ist das Studium der Architektur inhaltlich und methodisch zu überdenken, um den Anforderungen der heutigen Generation von Studierenden und gewandelten Berufsbedingungen gerecht zu werden?

Architekt zu sein heißt, unterschiedliche Wissensgebiete zu verarbeiten und aus teilweise konträren Ansprüchen ein schlüssiges Projekt zu synthetisieren. Dies gelingt nur, wenn das Studium über das „rein Fachliche“ hinausgeht und ebenso universelles Denken, ökonomische und soziale Kompetenzen, Kreativität und ein Bewusstsein für die gesellschaftliche Relevanz von Architektur schult.

Foto: Till Budde
BDA-Hochschultag der Architektur 2015

Welche Inhalte müssen dafür in einer fundierten Kernausbildung gelehrt werden? Sollten Fächer obligatorischer Bestandteil der Ausbildung sein, um Architekten zur Konzeption und Realisierung elementare Bauaufgaben – wie beispielsweise das Wohnen –zu befähigen?
Mit welcher Struktur und Methodik kann ein kompetenzorientiertes Studieren gefördert werden, das Interdependenzen zwischen den Fächern vermittelt und zugleich Freiräume für die individuelle Entfaltung eröffnet? Wie ist dabei die Lehre zwischen konzeptionellem Entwerfen und baulicher Realität zu gestalten? Und gibt es eine spezifische Didaktik für die Architekturlehre?

Der Hochschultag der Architektur fragt nach Inhalten und Methodik der Grundlagenausbildung, um Architektur als Einheit aus strukturellem Denken und Kreativität, aus fachlichem Wissen und wissenschaftlicher Methodik, aus sozialer Verantwortung und künstlerischer Tätigkeit zu lehren.

Der 3. Hochschultag des BDA am 10. März 2017, 11 bis 18 Uhr, im Deutschen Architektur Zentrum DAZ Berlin lädt Studierende, Hochschullehrer, wissenschaftliche Mitarbeiter und Architekten sind zu einem kritischen Dialog über eine zukunftsorientierte Ausbildung herzlich ein.
Zusammen wollen wir dann mit am Abend wieder die „Architettura Bolognese“ unter dem Motto Kochen – Reden – Essen veranstalten. Vortragende und Teilnehmer sind herzlich eingeladen.

Das Programm

11 Uhr
Eröffnung und Einleitung

Heiner Farwick, Präsident des BDA, Berlin /Ahaus
Gunther Adler, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Berlin

11.30 Uhr
Was macht die gute Grundlagenlehre aus? Anspruch an Inhalt und Methodik

Donatella Fioretti, Professur für Entwerfen und Baukonstruktion, TU Berlin
Karl-Heinz Schmitz, Professur für Entwerfen und Gebäudelehre, Bauhaus Universität Weimar
Katja Pahl, Professur für Entwerfen und Darstellung/Gestaltung, School of Architecture, Hochschule Bremen

12.30 Uhr
Was macht die gute Grundlagenlehre aus?

Diskussion mit den Referenten und
Sabina Priese, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, TH Köln
Stephan Birk, Professur für Baukonstruktion und Entwerfen, TU Kaiserslautern

14.30 Uhr
Curriculum und Lehrmethoden für die Grundlagenlehre im Vergleich

Vorstellung von Fakultäten und Diskussion

TU Graz: Petra Petersson, Institut für Grundlagen der Konstruktion und des Entwerfens
The Pennsylvania State University: Alexandra Staub, Associate Professor of Architecture
ETH Zürich: Christian Kerez, Professur für Architektur und Entwurf

17 Uhr
Synthese zu Curricula und Lehrmethoden

Moderation:
Thomas Welter, BDA-Bundesgeschäftsführer, Berlin
Andreas Denk, Chefredakteur der architekt, Berlin und Institut für Entwerfen. Konstruieren. Gebäudelehre., TH Köln

Anmeldung erforderlich, begrenzte Teilnahme zur „Architettura Bolognese

Foto: Till Budde
BDA-Hochschultag der Architektur 2015

Anmeldung zum Hochschultag http://bda-bund.de/veranstaltungseinladungen/10/